Neue Investoren

  • von Robert Krüger Kassissa
  • 05 Dez., 2022
Bildquelle: @canva, von kanchanachitkhamma

Der Abgebermarkt bleibt in Bewegung. Neue Investoren-MVZ betreten den deutschen Markt.

Wir haben ja schon öfter über die investorengetriebenen MVZs (i-MVZs) geschrieben. Hier ist weiterhin einiges in Bewegung. So hat die britische Triton-Gruppe kürzlich ein Berliner vertragsärztliches Beleg-Krankenhaus (Klinik Schöneberg in der Fuggerstraße) erworben und erfüllt damit die Voraussetzungen als MVZ-Betreiber aufzutreten. „Das Herz dieser neuen Kette ist die Praxisstruktur, die der Thüringer Hausarzt Dr. Kielstein mit 30 Standorten, 100 Ärzt*innen und 500 Mitarbeiter*innen in den ostdeutschen Bundesländern aufgebaut hat. Dr. Kielstein verbleibt mit seiner Kompetenz als Geschäftsführer für diesen Finanzinvestor aus London“, wie die Medizinrechtskanzlei Broglie, Schade & Partner berichtet.

Doktor.de ist ein weiterer neuer „Player“ aus Schweden. Der Anbieter bietet bundesweit Video-Sprechstunden an und will zugleich eine Kette von Hausarztpraxen aufbauen. „Ein wenig ähneln die urban ausgerichteten Ketten an das Startup Avi Medical – getragen von Investoren aus dem PKV-Bereich“, so die Kanzlei Broglie, Schade & Partner. Avi Medical hat bereits Hausarztpraxen u.a. in Berlin übernommen.

Unabhängig von der Diskussion „Rendite im Gesundheitswesen“ sind die Entwicklungen für Praxisabgeber*innen prinzipiell erstmal erfreulich. Wenngleich viele Hausarztpraxen sicherlich nicht ins Muster der Investoren passen. Aber der Mangel an niederlassungswilligen Hausärzt*innen ist akut und wird sich verschärfen. Denn die Babyboomer aus dem Niederlassungszeitraum 1980-1990 kommen nun ins Rentenalter und suchen Nachfolger*innen. In manchen Landkreisen sind es so gleich mehrere Hausarztpraxen zugleich, die auf Nachfolgesuche sind. Eine ähnliche Problematik entwickelt sich im Fachärztebereich.

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